Aus dem taghellen Raum mit den klingenden Holzdielen betritt man durch eine weitere Schleuse den stillen Dunkelraum und wird selbst schnell zur Schattensilhouette und damit Teil der Lichtinstallation Julius Stahls. 3 projizierte Lichtquadrate sind die einzige Beleuchtung des Raumes und auf den 2ten Blick wird deutlich, dass unscharfe Linienbündel in hellgrauen Schattenverläufen changierend, die eigentliche Arbeit des Künstlers darstellen. Projizierte resonante Bewegung die in unterschiedlichen Intervallen auf jeder Fläche auch zum Stillstand kommt und scharfe Schattenlinien abbildet. Um darauf wieder in filigranen wehenden Grautönen zu verschwimmen. Ein faszinierendes Wechselspiel zwischen den 3 Projektionsbildern, ausgelöst durch kaum wahrnehmbare leise Schallwellen, die sich erst nach einiger Zeit im Raum mehr spürbar als hörbar verbreiten. (E.Kuchenbecker)
Julius Stahl lebt in Dresden und Berlin. Im Zentrum seiner Arbeit stehen Werkreihen aus Resonanzobjekten. Objekt und Klang sind untrennbar miteinander verbunden. Akustisches Material ist dabei der Sinuston. Er enthält die Vorstellung von Bewegung bereits in seiner Beschreibung. Bewegung, die konkrete Räume formt. Sichtbar in Wellenformen, hörbar in akustischen Räumen, die durch die Verbindung mit Objekten entstehen. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen Galerien und Museen ausgestellt und mit Preisen und Stipendien im In- und Ausland ausgezeichnet.
Im Zentrum seiner Arbeit stehen elementare Phänomene der Wahrnehmung und Beziehungen zwischen Sehen und Hören – Interferenzen von Sinnesräumen, zwischen Sicht- und Hörbarem, ausgehend von
Resonation.
Die in der Ausstellung zu sehenden Lichtarbeiten entstehen mittels eigens entworfener Apparate, die gebündeltes Licht durch klingende Objekte fallen lassen. Das austretende Licht wird durch Töne
moduliert. So entstehen räumliche Formen.
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